11. Mai 2019
Wildwuchs – Die inklusive Theatergruppe
Mit Platzwechsel präsentiert die inklusive Theatergruppe Wildwuchs ein Stück, in dem der Stuhl eine besondere Rolle einnimmt. Am Samstag, den 11. Mai, erwartet die Zuschauer ein bunter Bühnenauftritt mit besonderen Darstellern. Wir als GEW Wilhelmshaven unterstützen dieses ebenso wichtige wie tolle Projekt, das Menschen zusammenführt. Dafür geben wir gerne HIGH FIVE WHV.
Unter der Leitung und Regie der Theaterpädagogin Jasmin Körner entwickeln die theaterbegeisterten Mitspieler im Alter von 8 bis 80 Jahren ihre Stücke selbst. Von der ersten Idee über das Schreiben des Skripts, Organisieren sowie Herstellen von Kostümen und Bühnenbild bis zur fertigen Inszenierung wird alles in Eigenarbeit und mit viel Initiative, Engagement und Liebe gestaltet. Bei dieser Produktion unterstützte die Sprachlernklasse Holz und Bau der Berufsbildenden Schule Wilhelmshaben kreativ die Theatergruppe beim Erstellen des Bühnenbildes.
Die heutige Theatergruppe Wildwuchs formierte sich 1999 als integrativer Theaterkurs der Volkshochschule Wilhelmshaven. Die Ursprünge dieser Gruppe liegen allerdings über 30 Jahre zurück. Der Förderverein Kultur schafft Brücken unterstützt die Theatergruppe, indem dieser die Organisations- und Öffentlichkeitsarbeit übernimmt. Vier bis fünf kulturelle Aktionen im Jahr organisiert der Verein an unterschiedlichen Orten der Region. Ziel dabei ist es immer, ein Erleben zwischen Jung und Alt, zwischen Menschen mit und ohne Handicap, zwischen Menschen mit verschiedenen Lebensentwürfen und Kulturen zu schaffen und dabei gemeinsame Brücken mittels der vielfältigen Ausdrucksformen aufzubauen.
Im neuesten Stück der Theatergruppe Wildwuchs spielt der Stuhl eine zentrale Rolle. Er steht als Sinnbild für die in den unterschiedlichen Lebenssituationen der Betroffenen jeweilige Besonderheit des Menschen: Auf der einen Seite standhaft, starr, geformt, auf der anderen Seite aber auch beweglich und veränderbar. Er ist ein Symbol für Einsamkeit, aber für Geselligkeit, für Streit und Harmonie, für Macht und Schwäche, für Warten und Innehalten, aber auch für Aufbruch. Auf welchem Stuhl sitzen wir, welchen wählen wir, welcher ist uns zugedacht? Und, ist es vielleicht manchmal ratsam oder auch vorgegeben, den Platz zu wechseln? Den Zuschauer erwartet ein Theaterstück mit vielen Facetten und einem besonderen Platzwechsel am Schluss.