14. November 2024
Grünes Fahrvernügen
Ladesäulen: Die GEW bietet dort ausschließlich Ökostrom an.
Andere Länder, andere Sitten. Für Kevin Noormann ist das keine leere Worthülse. Der Abteilungsleiter der GEW-Energieberatung hat einige Zeit in der norwegischen Hauptstadt Oslo erfolgreich Wirtschaftswissenschaften studiert.
Positive Bilanz
Besonders auffällig sei der Unterschied im Bereich der Elektromobilität, stellt der zertifizierte Energie-Effizienz-Experte immer wieder fest: „Erstmals in der norwegischen Automobilgeschichte sind in 2024 mehr E-Autos als
Benziner zugelassen worden. Das ist weltweit einmalig.“ Infolgedessen informiert er sich regelmäßig darüber, wie in Norwegen die Energiewende vorangetrieben wird, um daraus eigene Konzepte für die GEW zu entwickeln.
Ganz entspannt
Selbstbewusst wirbt das skandinavische Land mit dem Slogan „Norwegen – Welthauptstadt der Elektroautos“. Dem gebürtigen Wilhelmshavener gefällt dieser selbstsichere und gleichzeitig völlig unaufgeregte Umgang mit der
neuen Art der Fortbewegung: „Anders als bei uns herrscht vor Ort keine Reichweitenangst.“ Und das, obwohl es in dem dünnbesiedelten Land lediglich 8.550 Ladesäulen gibt. In Deutschland mit seiner 15-mal größeren Bevölkerung sind es 25.233 Stück.
Mobile Meilensteine
„Versorgungssicherheit ist bei uns ein großes Thema. Und zwar gepaart mit dem Wunsch, klimaschonend mobil zu sein und trotzdem nicht auf die eigene Flexibilität verzichten zu müssen“, erklärt Kevin Noormann. Aus diesem Grund baut die GEW gerade ihre Ladesäulen-Infrastruktur aus: „Damit wollen wir neue Maßstäbe in Sachen Zuverlässigkeit, Bedienerfreundlichkeit und Nachhaltigkeit setzen.“ Sein Kollege Robert Rydlak nickt zustimmend: „Um unserem hohen Anspruch gerecht zu werden, haben wir uns für die Firma Chargepoint als Dienstleister entschieden.“ Mittlerweile betreibt die GEW fünf Ladesäulen mit insgesamt 10 Ladepunkten. Knallblaue Wahrzeichen
einer modernen Mobilität.
Der Blick in die Zukunft
Getankt wird bei der GEW ausnahmslos Strom aus erneuerbaren Energien: „Perspektivisch wollen wir die Anzahl der Ladesäulen verdoppeln.“ Kein Wunder, die „Chargepoints“ kommen gut an. „Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Handhabung völlig unkompliziert ist“, erläutert der Ingenieur. Aktuelle Studien haben gezeigt, dass die meisten Fahrer von E-Autos Ladezeiten zwischen 20 und 30 Minuten präferieren. „Deshalb sind jetzt spezielle Ladestationen für High Power Charging (HPC) konzipiert worden. Diese Ultraschnell-Ladestationen haben eine Leistung von mindestens 150 Kilowatt. Das bedeutet, eine Reichweite von 300 Kilometern kann in 20 Minuten erreicht werden“, sagt Robert Rydlak und macht neugierig auf die weitere Entwicklung der Elektromobilität in der grünen Stadt am Meer. Zum Beispiel planen wir für das kommende Jahr die Installation einer Schnellladestation.