18. Juni 2020
Ein ökologisches Kulturgut
GEW Wilhelmshaven fördert den Naturschutz in Ostfriesland.
Natur pur. Dafür steht das Trinkwasser von GEW Wilhelmshaven. In 90 Metern Tiefe gefördert und ohne chemische Zusätze aufbereitet, ist es ein Symbol für Lebensqualität aus der Leitung. Wie ernst das Unternehmen seinen Versorgungsauftrag nimmt, wird an der engen Verzahnung zwischen Umwelt- und Naturschutz auf der einen Seite und GEW Wilhelmshaven auf der anderen Seite deutlich. In der Nähe des Wasserwerkes Feldhausen betreibt man zum Beispiel einen Bio-Bauernhof. Unweit der ostfriesischen Förderanlagen in Horsten hat der Energieversorger der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland (ÖNSOF) ein 80.000 Quadratmeter großes Areal unentgeltlich zur Verfügung gestellt.
Lebensraum für Kreuzkröte & Co.
„Hier wurde vor drei Jahren die durch das Bundesnaturschutzgesetz streng geschützte Knoblauchkröte entdeckt“, betont Dennis Badberg. Der Abteilungsleiter ist bei GEW Wilhelmshaven verantwortlich für die Bereiche Planung, Bau und Wassergewinnung und somit auch Ansprechpartner für die Biotop-Entwicklung in der Horster Heide. Ein EU-LIFE-Projekt, das unter dem Oberbegriff Atlantische Sandlandschaften durch den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) finanziert wurde.
„GEW Wilhelmshaven erwies sich in diesem Zusammenhang als ein den Naturschutzmaßnahmen gegenüber sehr aufgeschlossener Partner“, unterstreicht der zuständige ÖNSOF-Leiter Michael Steven. Durch Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen konnte daher der charakteristische Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten gemeinsam optimiert werden. „Unterstützt wurden die Arbeiten zudem durch die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Wittmund“, erklärt der Ostfriese.
Die reaktivierte Sandheide befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Sprengplatzes Zweiberge und gehört heute zu den letzten und zugleich größten in Ostfriesland. Ein ökologisches Kulturgut. „Da es sich um eines unserer Trinkwasserschutzgebiete handelt, konnte sich die Natur dort ungestört ausbreiten. Der Wildwuchs entsprach allerdings nicht mehr dem perfekten Umfeld für die Kreuzköte, die eigentlich trockenwarme Gebiete mit lockeren und sandigen Böden bevorzugt“, beschreibt Dennis Badberg die Ausgangssituation.
Ziegen und Schafe als natürliche Helfer
Im Winter 2018/2019 fanden diesbezüglich die ersten Rodungen statt. Im vergangenen Herbst die Entschlammung der Teiche. „Ab dem Sommer werden zunächst Ziegen und später Schafe den Wiederaustrieb der Gehölze in Grenzen halten“, erläutert der Abteilungsleiter die zukünftige Planung.
Spaziergänger können das eingezäunte Biotop dennoch weiterhin besuchen: „Wenn man die Gesellschaft für den Naturschutz gewinnen möchte, darf dieser nicht hinter verschlossenen Türen umgesetzt werden.“ Sichtbarkeit schafft Vertrauen, weiß er aus Erfahrung. Transparenz ist schließlich Teil der Unternehmensphilosophie des Energieversorgers. Traditionell veröffentlicht GEW Wilhelmshaven deshalb die Ergebnisse ihrer aktuellen Trinkwasseranalyse.